Hochbegabte werden allgemein als eine Elite betrachtet, die begünstigt ist. Man denkt, solche Menschen haben es sowieso leichter als andere...
Viel häufiger als erwartet aber haben hochbegabte Menschen eher mehr Schwierigkeiten und Probleme im Alltag als durchschnittlich Begabte, und sie setzen sich mit ihren subjektiv empfundenen Unzulänglichkeiten oder den erfahrenen Ausgrenzungen sehr kritisch, sehr bewusst und sehr nachhaltig auseinander.
Inzwischen haben zahlreiche Begegnungen und Erfahrungen mit hochbegabten PatientInnen mich auf das Thema der besonderen Schwierigkeiten, Nöte und Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam gemacht. Ein Thema, das bisher wissenschaftlich in der Psychotherapie noch kaum rezipiert ist.
Für einen begabten Menschen kann es aber eine entscheidende Wende in seinem Leben sein, seine bisher als Defizit oder Schwäche erlebten Seiten als einen Teil seiner Begabung zu verstehen. Für ihn kann die Integration dieser Aspekte - oder häufig zunächst erst einmal die grundsätzliche Akzeptanz seiner Begabung überhaupt - eine wichtige Tür zu weiteren Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten öffnen, denn:
Ob geleugnet oder bekämpft -
wegmachen lässt sich eine hohe Begabung nicht.
Die damit verbundenen “Schattenseiten”
lassen sich aber durchaus “in den Griff kriegen”.
Von Hochbegabung
spricht man ab einem Gesamt-IQ von 130.
Hochbegabung allein führt noch nicht zu Erfolgen. Sie bedarf der Förderung, Anerkennung und Entwicklung.
Hochbegabte berichten z.B.:
(c) Dr. Till M. Mendler 2016